So da bin ich wieder, zurueck von einer langen Reise zumindest fuer meinen Hintern! Dieser ist jetzt fuer Dekubitus geruestet, da ich von Kathmandu nach Namje, im Osten Nepals in der Naehe von Dharan, ca. 14h Busfahrt hinter mich gebracht habe. Und zurueck nochmals gesplittet einmal 11h und dann nochmals 7h. Die Lust am Reisen habe ich aber dennoch nicht verloren. Bereits die Busfahrt war sehr spannend. Wobei mir ein Augenblick lieber erspart geblieben waere. Mich hat doch glatt ein Nepali waehrend einer Pinkelpause heimlich auf der Toilette beobachtet. Ich war so geschockt, dass ich nur Hey! sagen konnte und dann ist er vor Scham abgehauen. Aber ich habe den guten Mann wieder erkannt, im Bus 2 Sitze vor mir...ich habe wahrhaftig seine Scham gespuert, naja und mir persoenlich hat es nicht so viel ausgemacht, ist nicht der erste, der meinen weissen Hintern sieht!
Geimeinsam mit den Leuten von Abari:Nripal, Shishir, Ram Krishna und Catija aus Schweden, sowie zwei wirklich verrueckten Amerikanern haben wir uns am Samstag gemeinsam mit den Dorfbewohnern und Rajeev(einen Inder, der in New York lebt und sein ganzes Herz an die Dorfbewohner von Namje weitergibt) in dem kleinen Bergdorf im Osten Nepals getroffen.
Karinchen ist dabei gegen 12.00Uhr angekommen und wurde mit unzaehlig vielen Blumenketten begruesst. Die Dorfbewohner hatten extra fuer uns ein Willkommens-Programm vorbereitet. Da alle anderen Besucher erst gegen 18.00Uhr eintrafen, wurde das Programm speziell fuer mich abgehalten-super nett. Im Anwesenheitsbuch bekam ich den Titel "Chief-Guest" was mir ja schon ein wenig peinlich war. Die Schueler der Schule tanzten verschiedene Taenze, eine Band spielte Musik und zwei Sologesaenge wurden aufgefuehrt. Dazwischen gab es immer wieder kleinere Reden-und ich sag euch, Nepalis lieben zu reden und finden echt kein Ende. Selbst wenn schon 10 Leute das gleiche gesagt haben, der 11. muss es nochmal sagen!!!
Zudem kamen noch mehr Frauen und Kinder, die mir Blumenketten umhaengten und meine Stirn wurde ein einheitlicher roter Punkt durch die vielen Gluecks-Tikkas (roter Punkt auf der Stirn, den Hindus tragen). Zum Glueck war Rajeev neben mir, er erhielt das ganze als Dankeschoen fuer all sein Engagement.
Das Dorf besteht aus 107 Haesern und ca. 500 Einwohnern und vor ca. 7 Jahren begann das Projekt "Hope for Education" initiiert durch Rajeev. Die Menschen bekamen eine Wasser-Pipeline, um nicht mehr 2h mit Wassertransport zu kaempfen und drei Schulen wurden errichtet. Weiterhin soll es nun aber weitergehn im Dorf, die Frauen wollen gerne arbeiten und Geld verdienen (sie sind ja jetzt nicht mehr mit Wasser holen beschaeftigt) und die Schulen sollen weiter ausgebaut werden. Weiterhin ueberlegen die Dorfbewohner, wie sie ein wenig Geld verdienen koennen. Deshalb haben wir uns alle zusammengesetzt und nach Moeglichkeiten geschaut. Die Konferenzen haben den Dorfbewohnern sehr viel gebracht und sie sind wirklich gewillt, soviel wie moeglich alleine auf die Beine zu stellen, das ist so faszinierend.Alle Ideen kamen von ihnen selbst und einige wollen sie im Jahr 2008 realisieren.
Jedenfalls wurde in den drei Tagen viel geredet, alles notiert und auf Tonband aufgenommen, wir schauten uns das Pipeline-Projekt an usw. Danebenher mussten wir als Gaeste Unmengen essen. Wir kamen in den Genuss von 2-3mal am Tag Dhaal Bhaat (Nationalgericht-Reis, Linsen, Spinat, Gemuesecurry) und das in sehr verschiedenen Varianten. Zwischendurch gabs dann immer noch Snacks und fuer die Fleischesser natuerlich Ziegenfleisch. Dazu wurde am Abend Tumbka gereicht, ein alkoholisches Getraenk aus Hirsesamen. Mir schmeckt es nicht so, aber hoeflicherweise hab ich es getrunken. Jeden Abend wurde getanzt und gesungen-ja und der ein oder andere mag es kaum glauben-aber auch ich habe sehr viel getanzt!
Besonders schoen war die Stimmung zu Heilig Abend, es war Vollmond, Lagerfeuer und ueber 150 Dorfbewohner anwesend. Speziell fuer uns gab es nochmals ein Tanzprogramm...alles unter freiem Himmel versteht sich.
Da die Dorfbewohner so gastfreundlich und lieb waren, habe ich auch beschlossen, ihnen ein wenig zurueckzugeben, da wir nicht einen Rupee fuer unsere Anwesenheit bezahlen mussten. So werde ich im Februar wieder nach Namje reisen und dort vier Wochen verweilen und in der Schule arbeiten. Speziell werde ich mit den Maedchen und Frauen ein wenig arbeiten vielleicht ein Projekt durchfuehren. Ich freu mich schon sehr darauf, auch wenn die Lebensbedingungen sehr einfach sind. So gibt es kaltes Wasser nur vorm Haus und die Familie ist sehr daran interessiert wie sich Auslaender waschen, ihre Zaehne putzen usw. Privatsphaere gibt es nicht, das mussten Catija und ich erfahren. Fruehmorgens um 6.00 Uhr geht die Tuer auf "Good morning Miss" und ab da steht die Familie um einen herum, schaut was man macht, bis man letztendlich schlafen geht. Die Toechter des Hauses haben Catija und mich chic gemacht fuer den Tag, die Haare gekaemmt usw und natuerlich ein Tikka auf die Stirn geklebt....aber alle sind so lieb und suess und kuemmern sich wirklich nett!!!
Ja somit muss ich sagen es war wirklich eines meiner schoensten Weihnachten und Dank der Amerikaner Chris und Erik haben wir auch gewichtelt und jeder hat seiner Kreativitaet freien Lauf gelassen.Am 25. haben wir dann alle Namje verlassen, alle anderen ausser mir sind ja mit dem Motorrad gekommen und so nahm ich die 11 h Busfahrt auf mich um nach Sauraha/ Chitwan-Nationalpark zu reisen. Am Mittwoch habe ich mich dort mit Padma getroffen. Natuerlich haben wir versucht, Tiger und Nashoerner zu entdecken, aber die haben sich wohl alle versteckt, so dass ich es spaeter noch einmal versuchen werde:)
Naja ein paar Affen, einen Hornvogel, lustige Insekten und einen wilden Hahn habe ich immerhin gesehen und am Ende auch ein Krokodil beim Sonnenbaden.
Gleichzeitig war in Sauraha auch das 3-taegige internationale Elefantenrennen, wobei der "deutsche" Elefant (das Team) am Mittwoch das 1. Rennen sogar gewonnen hat. Das Ochsenkarrenrennen war sehr kurz aber echt lustig. Und es gab auch Elefantenfussball, was wir leider verpasst haben. Am 27.12. startete zudem das 5-taegige Food-Festival und fuer 3,60 Euro konnte man essen was man wollte. Padma und ich sind aber nicht hingegangen, da ich nicht so auf Essen fixiert bin.
Am Freitag ging es dann zurueck nach KTM und Samstag gab es eine Spendenveranstaltung fuer das Projekt "Hope for Education" wobei echt ueberraschenderweise einiges zusammen gekommen ist. Ja und heute ist auch schon der letzte Tag in diesem Jahr und ich werde gemeinsam mit Catija etwas feiern, da sie heute auch Geburtstag hat.Mal schauen was so alles heut abend passiert?
Hoffe auch ihr hattet angenehme Weihnachtsfeiertage, vielen Dank fuer die vielen lieben Weihnachtsgruesse und Mails, muss nun mal ran und alle beantworten, was? Wird diese Woche auch erledigt....
Also dann bis zum naechsten Mal, mit den liebsten Gruessen von hier an euch alle
Eure Karina