Sin chao, es ist mal wieder Zeit fuer einen weiteren Bericht, da ich bereits weiter gereist bin nach Hanoi! Somit moechte ich Euch rueckblicken lassen auf meine kurze Zeit in dem wunderschoenen Land Laos:
Angekommen war ich ja in Vientiane, der laotischen Hauptstadt, welche echt ganz nett am Mekong gelegen ist...Auch geht es fuer eine Hauptstadt dort sehr ruhig zu und es fuehlt sich eher wie eine Kleinstadt an...Habe mich dort entschieden, lediglich den Norden Laos' zu erkunden, da die Ueberlandfahrten wirklich extrem lange dauern und mir die kuehlere Bergwelt angenehmer erschien.
Somit habe ich mich nach einigen Tagen auf die Weiterreise nach Viang Vieng begeben ein kleines Staedtchen, ca. 4 h noerdlich der Hauptstadt...Dort habe ich eine kleine suesse Unterkunft direkt am Fluss gefunden mit viel Natur um mich herum und mal wieder naechtlichen Besuch einer kleinen frechen Ratte!!!Dazu muss man sagen, dass ich vorher bereits meine erste Vogelspinne auf dieser Reise auf dem Bett von den mir angebotenen Bungalow krabbeln sehen habe-hu!
Naja, der Spinne bin ich geweicht und stattdessen knabbert diese Ratte ganz frech an meiner Tasche herum und schaut mich auch noch dreist an...Habe sie aber tapfer verjagt und das wohl einzigste Loch im Holzboden mit meiner Reisefuehrer abgedeckt...Eine Angestellte hat mir zur Sicherheit dann auch noch das groesste Kuechenmesser hinterlassen-was auch immer sie gedacht hat-was ich damit anstellen soll-etwa die Ratte koepfen???Jedenfalls blieb der naechtliche Besuch aus und ich war somit zufrieden!
Viang Vieng liegt einmalig idyllisch am Rande der Berge und rundherum befinden sich steile Felsen, welche dicht mit gruen ueberwachsen sind...In diesen Felsen befinden sich 100te von Hoehlen, die man erkunden kann...und als abkuehlende Erfrischung gibt es dann immer wieder einladende Lagunen und Fluesse zum reinspringen.
Somit bin ich am kommenden Tage endlich mal wieder etwas aktiver geworden und habe mir mit Zahir ein Bike ausgeliehen, um die Gegend zu erkunden. Zahir sass seit ueber 10 Jahren auf keinen Fahrrad mehr und ich durfte ihm zum Einstieg doch glatt erstmal erklaeren, wie eine Gangschaltung funktioniert!Nach all den notwendigen Anweisungen ging es dann los...und ich glaube, ich habe in meinen Leben noch nie so geschwitzt wie an diesem Tag!Die Luftfeuchtigkeit war extrem und die Sonne und Anstrengung haben ihr Uebriges getan...Nach guten 1,5 h Fahrtzeit sind wir dann zum Glueck an einen Fluss gekommen, wo bereits viele Kinder Spass im Wasser hatten-also nix wie rein!!!
Dann gings weiter zu einer Lagune, die supertief war, so dass man von einem 1o m hohen Baumstamm reinspringen konnte-was ich als Angsthase mich nett getraut habe:( Zudem wurde uns berichtet, dass die lokale Bevoelkerung 2h vorher eine 2m lange Schlange aus der Lagune gefangen haben-um diese zum Abendessen zu verspeisen!Ihr koennt Euch somit vorstellen, dass ich mich beim Baden etwas unbehaaglich gefuehlt habe! Nach der Abkuehlung ging es dann noch in einer der Hoehlen, welche ca. 300m tief in den Felsen ging-etwas schaurig!
Und dann gabs da auch noch einen Kulturschock besonderer Art - klar Viang Vieng ist eine Touristenhochburg und somit bieten saemtliche Restaurants volles Movieprogramm und jetzt kommt der Knaller: "Friends"-alle Staffeln der amerikanischen Soap an! (und dies laeuft in ca. 30 Restaurants gleichzeitig!)Was ist dies bitte schoen-wer kommt bitte nach Laos um "Friends" zu schauen???-Ich sag Euch jede Menge Backpacker!Da lobte ich mir schon meine abgelegene Unterkunft auf der anderen Seite des Flusses!
Nach Viang Vieng gings dann weiter nach Luang Prabang (ebenfalls Touristenhochburg-jedoch sehr zu empfehlen)...Die Kleinstadt liegt am Mekong und viele buddhistische Tempel befinden sich dort-und somit auch jede Menge Moenche...Die Stadt hat zu dem einen absolut franzoesischen Flair...mit suessen Cafes, leckeren Gebaeck und einen richtig netten Baustil, dass man sich wirklich fast wie in Frankreich fuehlt...
Eine Hauptattraktion ist das morgendliche Ritual der Moenche und der lokalen Bevoelkerung, was nach vielen 100ten von Jahren immer noch Tradition hat...gegen 5.30 Uhr zum Sonnenaufgang laufen die Moenche aus den verschiedenen Kloestern im Gaensemarsch und mit einer grossen Metallschale durch die Strassen und sammeln die Almosen der Bevoelkerung (wie Reis, Obst oder Brot) ein, um diese dann zu verzehren. Moenche haben natuerlich kein Einkommen und sind komplett darauf angewiesen...im Gegensatz beten sie fuer das Seelenheil der Bevoelkerung....Dabei sitzten die Bewohner auf der Strasse, bereiten alles nett vor und legen die Spenden in die Schale ohne die Moenche anzusehen oder anzusprechen...Natuerlich habe ich mir auch eine Bootstour auf dem Mekong gegoennt, dabei ging es zu Hoehlen am Fluss gelegen, in welchen sich ca. 4000 Buddhastatuen befinden.
Auf meiner Reise durch das noerdliche Laos ging es dann weiter nach Phonsavan, einer sehr simplen Kleinstadt mit historischen Staetten drum herum...Dort gibt es zum Beispiel die "Plain of Jars"- riesige Steinpoette, welche sich seit 1000 bis 2000 Jahren dort befinden. Keiner weiss so richtig wofuer sie frueher den Leuten gedient haben...die Unesco hat die Theorie, dass darin die Menschen beerdigt worden sind...die Laoten hingegen gehen davon aus, dass frueher darin der Lao Lao (einheimischer Reiswhiskey) hergestellt wurde. Fuer beide Theorien gibt es jedoch keine fundierten Beweise! Die Gegend hat mich sehr fasziniert, da sie so ganz anders ist...sanfte gruene Grashuegel-aehnlich wie in England...Die Stadt hat leider ein hartes Schicksal hinter sich-im Vietnamkrieg wurde dieser Landesteil enorm bebombt und noch heute befinden sich unzaehlige Minen und Bomben in der Landschaft, die Menschenopfer fordern. Vietnam kauft bevorzugt gerne die Huellen der Bomben auf und so gibt es zu dem Landleute die nach Bomben suchen und diese selbst vom Pulver befreien-das dies zu "Unfaellen" fuehrt ist dann ja klar...viele Teile sollten immer noch gemieden werden bzw. nur mit Ortskundigen begangen werden...Etwas geschockt war ich, als ich mir ein Hotel aussuchen wollte: Das erste hatte ich strikt abgelehnt, da im "Foyer" Bomben, Minen usw. als Deko ausgestellt wurden-doch nach dem 4. Hotel musste ich feststellen, jedes Hotel dekoriert seinen Vorgarten, Hof usw. damit. Ganz schoen Makaber!
Nach Phonsavan ging es dann weiter Richtung Sam Neua, in dessen Naehe befinden sich ebenfalls Hoehlen, wo sich der Koenig und Regierungsangestellte waehrend des 10jaehrigen Krieges versteckt und gelebt haben...sehr interessant. Waehrend der Fuehrung durch die Hoehlen erhielt ich dann ein weiteren "Kulturschock"-wenn man dies so nennen kann?
Gemeinsam mit drei Maedels nahm auch ein Moench mittleren Alters an unserer Fuehrung teil. Und dieser besagte Moench hat doch glatt alle uns Maedels an wirklichen Tabustellen begrabscht!!!Unglaublich! Ich konnte gar nicht reagieren, so schnell ging das alles...er legte einfach seinen Arm um meine Huefte und schwups war diese am Po und an anderen Stellen, die ich jetzt nicht erwaehne!Als die Maedels mir im Nachhinein berichteten dass es ihnen ebenfalls so erging-das war ganz schoen strange!Doch kann man sich das Recht rausnehmen einen Moench zu beschimpfen?Naja wir haben ihn ohne Hinweis von tannen ziehn lassen...die Moral aus der Geschicht-vertraue niemand-niemals nicht!:)
Dennoch hat mir die Besichtigung riesig gefallen und ich bin total begeistert von Laos, da es bis auf wenige touristische Orte noch sehr urspruenglich ist und Traditionen aufrecht erhalten werden! Zudem ist die Landschaft im Norden faszinierend und genial...und dieses typische Bild was man vor Augen hat trifft man ueberall...nackte, tanzende Kinder im Regen...von Bruecken und Baeumen springende Kinder ins kuehle Flusswasser, Wasserbueffel, Reisfelder und ethnische Bevoelkerungen in ihren wunderschoenen handgewebten bunten Kleidern. Die Menschen sind froehlich, laecheln und sehr friedvoll!Leider musste ich nach viel zu kurzer Zeit bereits weiter nach Vietnam reisen (da es Vietnam sehr genau nimmt mit den Zeitangaben des Visas)...Also ging es ueber die vereinsamste Grenze aller betehenden Grenzen ueberhaupt(was ich erst jinterher erfahren habe) und auf eine 20 h Reise nach Hanoi!
Im Gepaeck hatte ich uebrigens noch ganze 130.000 kip-umgerechnet ca. 10 Euro womit ich echt naiverweise geglaubt habe, ich schaffe es bis Hanoi...Ihr muesst wissen in Laos gibt es nur drei Touristenortschaften, wo es Geldautomaten gibt im abgelegenen Norden und Nordosten sucht man danach vergebens! Kaum einen Fussmarsch ueber die Grenze steht da ein einzigster alter Bus, welcher 1 mal taeglich in die Provinzhauptstadt faehrt...Nur wissen die Leute in dem Ort, dass saemtliche Touris darauf angewiesen sind und so bieten sie die Busfahrt zum 10fachen Preis an!!!Mit mir unterwegs waren noch drei englische Maedels und ein Scotte und natuerlich versuchten wir zu verhandeln-doch dann haben ein paar "Freunde" des uns ignorierenden Busfahrers doch glatt all unser Gepaeck aus dem Bus geworfen und zudem durften Jamie und ich nicht in den Bus einsteigen, die haben die Tuer einfach mal versperrt...Dabei wollten wir einfach nur im Bus, wie es ueblich ist, den normalen Preis bezahlen...doch die liessen echt nicht mit sich reden, stattdessen schien der Bus loszufahren und alle fuenfe standen wir dann draussen und die Tuer wurde verschlossen....Da wir uns alle einig waren, dass wir auf keinen Fall in diesem kleinen Grenzdorf bleiben wollen, suchten wir Rat bei den liebenswerten Grenzposten...Die haben dann soweit alles geregelt, dass wir in den Bus einsteigen durften und die Busfahrt etwas preiswerter, jedoch immer noch viel zu ueberteuert antreten durften!(Wer weiss, wer alles von diesem Geld profitiert hat?-jedenfalls nicht nur der Busfahrer)
Zum Glueck war Jamie nach wie vor "Millionaer" so dass er mir Geld leihen konnte-sonst haette ich ganz schoen bloede ausgesehen!Und am Ende sind wir dann auch Mitternacht in Hanoi angekommen und alles ist gut ausgegangen!
Ja und nun bin ich schon wieder einige Tage in Vietnams Hauptstadt-alles ist so spannend, aufregend und anders wie in Thailand und Laos, nicht zuletzt weil jeder gerade auch die Euro-Meisterschaft verfolgt...aber davon erzaehl ich Euch ein ander Mal...das waere jetzt nun wirklich vieeeeel zu viel...nur so viel-die Kinder tragen noch pflichtbewusst ihr Halstuch, Disziplin und Ordnung beherrschen den Norden Vietnams!
Bilder folgen demnaechst wieder mal muesst ihr euch gedulden...
Bis dahin euch allen eine schoene Zeit
mit "sozialistischen"Gruessen aus dem Lande Ho Chi Minh's
Eure Karina